Oktober ist die Zeit der Horrorfilme. An Halloween trauen sich selbst Horrorfilmmuffel an den einen oder anderen blutigen Streifen. Also der passende Moment, euch 5 Filme vorzustellen, die sich besonders für Halloween eignen, weil diese an besagtem Tag spielen.
Halloween – Die Nacht des Grauens (1978)
Im Alter von sechs Jahren ermordet Michael Myers in einer kalten Halloween-Nacht seine ältere Schwester Judith (Sandy Johnson). Er wird in ein Sanatorium eingewiesen, wo Dr. Sam Loomis (Donald Pleasence) ihn betreut. Elf Jahre später gelingt ihm die Flucht. Dr. Loomis ahnt bereits, dass der unberechenbare Myers wieder morden wird.
Ein Klassiker, der nicht nur Jamie Lee Curtis Schauspielkarriere einen kleinen Schubser verpasste, sondern auch einen maßgeblichen Einfluss auf das Slasher-Genre hatte und eine Ikone-Figur erschuf. Natürlich könnte man auch einen anderen Teil der Reihe oder gar das Remake schauen, aber wer die Filme wirklich genießen will, sollte mit dem Ersten anfangen.
Trick’r Treat – Die Nacht der Schrecken (2009)
Es ist Halloween in einer kleinen amerikanischen Stadt und neben Kindern auf Süßigkeitenjagd sind auch noch ganz andere, unheimliche Gestalten unterwegs.Vier ineinander verwobene schaurig schöne Gruselgeschichten, die sich an einem Halloweenabend in dem sonst ruhigen Ort Warren Valley zutragen. In jeder Geschichte treffen wir auf Sam(hain), der den Geist von Halloween symbolisiert. Dieser erinnert einerseits an die schönen Bräuche, andererseits bestraft er Traditionsbrecher blutig. Allerdings ist Sam nicht der Einzige, der sich an Halloween besonders wohlfühlt.
Leider wurde dem Film eine Kinopremiere verwehrt. Dabei handelt es sich um einen der besten Horrorfilme der heutigen Zeit. Obwohl er im ersten Moment in dem klassischen Gewand eines Horrorfilms auftritt, ist der Film mit vielen kleinen ironischen Spielereien gespickt. Im Gegensatz zu einer Komödie zieht Trick’r Treat das Genre jedoch nicht ins Lächerliche, sondern bringt euch trotz der gruseligen Grundstimmung immer mal wieder zum Schmunzeln. Wer den Film noch nicht kennt, sollte auf jeden Fall Halloween dafür nutzen, dieses kleine Schmuckstück von Michael Dougherty zu genießen.
Satan’s Little Helper (2004)
Erinnert ihr euch noch an das Spiel in eurer Kindheit, welches euch am meisten gefesselt hat? Bei dem kleinen Dougie (Alexander Brickel) ist es das Spiel Satan’s Little Helper. An Halloween verkleidet sich der Neunjährige als Satans Helferlein und will eigentlich mit seiner großen Schwester Jenna (Katheryn Winnick) Süßigkeiten sammeln gehen. Jenna bringt jedoch ihren neuen Freund Alex vom College mit nach Hause. Eifersüchtig macht sich Dougie alleine auf den Weg und trifft auf einen als Teufel maskierten Mann (Joshua Annex). Geblendet von seinem Spiel schenkt der kleine Junge dem Fremden vollstes Vertrauen und öffnet damit einem Serienkiller die Türen zum sonst sicheren Heim.
Lange wurde überlegt, ob dieser Film überhaupt erwähnt werden soll. Denn eigentlich ist der Film schlecht. Wirklich schlecht. Die Figuren handeln so unlogisch, dass es zuweilen schon wehtut und der kleine Junge, der unfreiwillig zum Helfer eines Serienkillers wird, ist … nun ja … er ist einfach dumm. Er gehört wohl zusammen mit dem Jungen aus The Babadook zu den Filmkindern, die dafür sorgen, dass einige niemals selber Kinder haben möchten. Jedoch kann man es dem Jungen nicht wirklich verübeln, wenn man die dazugehörige Mutter sieht. Offensichtlich völlig in ihre eigene kleine Welt vertieft, merkt sie gar nicht, dass ihr Sohn nicht mehr in der Lage ist, Realität und Spiel voneinander zu trennen. Dennoch gehört der Film hier irgendwie rein. Ihr werdet euch sicher nicht gruseln und am liebsten jeder Figur eine Ohrfeige verpassen, aber Joshua Annex liefert eine großartige Leistung unter seiner Latexmaske ab. Wer auf etwas trashige Filme steht oder den Filmabend weniger gruselig ausklingen möchte, kann sicher mal reinschauen. Im Deutschen tritt der Film übrigens manchmal unter dem Namen Satanic Halloween auf.
Ginger Snaps – Das Biest in Dir (2000)
Die Schwestern Ginger (Katharine Isabelle) und Brigitte (Emily Perkins) sind Außenseiterinnen. Sie haben eigentlich nur sich. Während einer Racheaktion an einer Mitschülerin wird das Leben der beiden jedoch grundlegend verändert. Ginger wird von einem Tier angefallen und fängt an, sich zu wandeln. Würde es sich hier nicht um einen Horrorfilm handeln, könnte man denken, diese Veränderung hat mit einer zu spät eintretenden Pubertät zu tun. Auch Gingers Eltern und Lehrer gehen davon aus, dass sich diese deshalb etwas merkwürdig verhält. So bleibt Brigitte vorerst allein mit dem Wissen, dass ihre Schwester zu einem Werwolf wird. Bereit, alles für ihre Schwester zu tun, verbündet sie sich mit dem Drogendealer der Schule. Doch Ginger will gar nicht mehr geheilt werden. Der Höhepunkt des Films findet am Halloweenabend statt.
Insgesamt hat die Ginger Snaps Reihe drei Teile. Wem der erste Teil also gefällt, kann sich die anderen beiden ebenfalls ohne Bedenken anschauen, auch wenn diese nicht an Halloween spielen. Schauspielerisch sind Emily Perkins und Katharine Isabelle das perfekte Team und gehen in der Schwesterrolle wunderbar auf. Nur die Darstellung der Werwölfe ist nicht wirklich gelungen, zumal die vermeintliche Bestie seine Bedrohlichkeit verliert, sobald sie zu sehen ist.
Tales of Halloween (2015)
In zehn ineinander verwobenen Geschichten erzählt Tales of Halloween die Geschichte einer kleinen amerikanischen Vorstadt. Es ist die Nacht an Halloween. Nicht nur kostümierte Jugendliche ziehen um die Häuser. In dieser Nacht erscheinen Figuren, die direkt aus Horrorfilmen stammen könnten, und terrorisieren die Stadt. Zombies, Aliens und Axtmörder laufen frei herum und machen Jagd auf die Einwohner.
Episodenfilme sind immer eine Überraschungstüte. So auch bei Tales of Halloween. Die kurzen Filmchen, die hier zu einem großen Werk zusammengefügt wurden, unterscheiden sich in ihrer Qualität dermaßen, dass es schwer ist, dem ganzen Film eine gerechte Bewertung zu geben. Insbesondere für Partys, um sich kurz zu gruseln (oder zu lachen), ist dieser Film jedoch empfehlenswert. Er eignet sich auch gut dafür, sich mit den Episodenfilmen vertraut zu machen.