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Black Summer Season 2 (Rezension)

Die Zombie-Drama-Serie von Karl Schaefer und John Hyams ging am 17. Juni 2021 auf Netflix endlich in die zweite Runde. Hat sich die zweijährige Wartepause auf die zweite Staffel der ungewöhnlichen Zombieserie gelohnt?

Die harten Fakten zur Serie Black Summer

Die Serie Black Summer wurde vom Produktionsunternehmen The Asylum produziert, die bereits für die Zombieserie Z Nation verantwortlich war. Im Gegensatz zu Z Nation schlägt Black Summer jedoch einen deutlich ernsteren Ton an: Zu Beginn der ersten Staffel befindet sich der Ausbruch der Zombieseuche noch in seinem Anfangsstadium und als Zuschauer erhält man unterschiedliche Einblicke von verschiedensten Charakteren, wie sie die aufkeimende Katastrophe erleben. Einer der Hauptcharaktere, Rose (Jaime King), ist zum Beispiel auf der Suche nach ihrer Tochter, die von der Armee bereits in Sicherheit gebracht wurde. Dabei wird sie von “Spears” (Justin Chu Cary) begleitet, der sich zwar als Soldat ausgibt, in Wirklichkeit aber seine eher kriminelle Vergangenheit kaschiert. Zudem erhält man auch Einblicke in eine ansonsten taube Person, die die chaotische Situation entsprechend anders wahrnimmt. 

Außerdem geht die Serie auch auf Charaktere ein, die nicht aus dem Land stammen und daher die Amtssprache nicht richtig können. Dabei haben alle Charaktere ein und dasselbe Ziel: Sie wollen in das große Stadion, welches angeblich sicher ist und in dem andere Überlebende bzw. Familienmitglieder bereits warten. 

Das Besondere dabei ist, dass die Serie die Reise nicht immer chronologisch erzählt. Eine einzelne Episode ist in kleine Kapitel unterteilt. Innerhalb eines Kapitels kann dieselbe Situation zuweilen mehrfach dargestellt sein, jedoch immer aus der Perspektive eines anderen Charakters. Soviel zum eigentlichen Serienkonzept, ab jetzt beginnen die Spoiler, da wir einen Blick auf Staffel 2 werfen.

So sieht Staffel 2 von Black Summer aus 

Am Ende der ersten Staffel haben es insgesamt drei Personen ins Stadion geschafft und Rose kann ihre Tochter wieder in die Arme schließen. In der zweiten Staffel sind bereits vier Monate vergangen. Der Winter ist über das Land hereingebrochen und die Vier sind auf der Suche nach einer angeblichen Landebahn, auf der immer wieder Flugzeuge landen. Sie erhoffen sich dadurch irgendwo anders hinzukommen, wo es besser ist. Doch bereits in der ersten Folge zerbricht die Gruppe, die sich in der ersten Staffel so mühsam zusammengefunden hat. Dabei hat insbesondere Rose, die unter anderem Spears sehr viel zu verdanken hat, zu einer recht egoistischen Person entwickelt, die bereit ist, andere dem Tod zu überlassen, solange ihre Tochter und sie in Sicherheit sind. Während Rose mit ihrer Tochter Anna ihren eigenen Weg einschlägt, kämpft Spears nach einer schweren Verletzung alleine ums Überleben und Sun wird von anderen Überlebenden als Gefangene mitgenommen. Doch neben den altbekannten Charakteren treten auch Neue auf, die wir mal über einen kürzeren oder längeren Zeitraum begleiten. Einige Geschichten sind rührend, andere voller Egoismus und zeichnen damit ein sehr realistisches Bild von verschiedenen Charakteren in einer Extremsituation. Dabei treten auch die aus der ersten Staffel zunehmend liebgewonnen Charaktere insbesondere am Anfang der zweiten Staffel vermehrt in den Hintergrund. Ein Fakt, den ich persönlich durchaus begrüße. Denn Rose und Anna sind für mich teils nur sehr schwer zu ertragen, sodass ich mir ihr Ableben doch recht schnell erhoffte. Auch das ursprüngliche Gespann aus Rose und Spears vermisse ich in der zweiten Staffel, da die freundschaftliche Beziehung der beiden eine der großen Stärken der ersten Staffel war. Umso spannender ist es jedoch, die neuen Charaktere in der zweiten Staffel kennenzulernen und sich auf neue Eigenheiten und Geschichten einzulassen. Auch das winterliche Setting macht sich sehr gut und verleiht dem ganzen eine eigene Atmosphäre, die den reinen Überlebenskampf nochmal verstärkt in den Fokus rückt. Bereits in der ersten Staffel wurde insbesondere bei actionreichen Szene auf wenige bis gar keine Schnitte gesetzt, was auch in der zweiten Staffel beibehalten wurde und eine unglaublich hektische teils auch beengende Atmosphäre erschafft.

Böse Zungen bezeichnen Black Summer auch als schlechtes The Walking Dead, jedoch setzt Black Summer ganz andere Schwerpunkte. Figurendramen und Charakterentwicklung stehen nicht unbedingt an erster Stelle der Serie. Sie hält es lieber simpel. Jeder Person will von Station A zu Station B und ist bereit, dafür alles zu tun. Und im Gegensatz zu The Walking Dead sind die Zombies hier noch selbst als einzelner eine wahrhaftige Bedrohung, die seine Beute bis zum bitteren Ende verfolgt. Was einem jedoch besser gefällt, muss jeder für sich selbst entscheiden. 

Doch zurück zur eigentlichen Frage: Hat sich das Warten auf Staffel 2 gelohnt? Ja und nein. Wer hofft, die alte vertraute Gruppe als Team zu sehen oder alte Beziehung zu vertiefen, der wird enttäuscht. Wer jedoch einfach nur eine auf Spannung gedrillte Zombieserie haben will, der darf sich freuen.

Serientitel: Black Summer
Regisseure: John Hyams
Erscheinungsjahr: 2019
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Spieldauer: 8 Folgen pro Staffel 

© Das Beitragsbild ist ein Ausschnitt des Werbematerials. Alle Rechte liegen bei Netflix.

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