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Europäische Geistergeschichten: Werwolf von Ludwigslust

Wer das Wort Geistergeschichten hört, denkt meist an Amerika. Kein Wunder. Viele Filme werben mit “Nach einer wahren Begebenheit”. Doch auch Europa hat so manche düstere Legende. Heute begeben wir uns nach Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern).

Bereits in Märchen wird ahnungslosen Kindern mit dem großen bösen Wolf Angst gemacht. Kein Wunder, immerhin gibt es schon seit Jahrhunderten Sagen und Geschichten über Lykanthropen. Hungrige Bestien – halb Mensch, halb Wolf. Kann es so etwas wirklich geben? Wenn man der Legende vom Werwolf von Ludwigslust glaubt, dann schon. 

In der Umgebung von Klein-Krams in der Nähe von Ludwigslust gab es früher einmal gleichermaßen ausgedehnte wie wildreiche Wälder. Jäger aus ganz Deutschland stellten hier ihr Können unter Beweis. Irgendwann verbreitet sich unter ihnen ein Mythos: Ein großer Wolf ziehe in den Wäldern umher, der angeblich von keiner Kugel erlegt werden könne und sich daher furchtlos den Jägern stelle. 

Nun passierte es während einer großen Jagd, dass ein junger Kavallerieoffizier durch das Dorf reiste, als seine Aufmerksamkeit von einer Gruppe schreiender Kinder gefordert wurde. Als er zu ihnen ging, fragte er einen Jungen, was denn passiert ist. Dieser erzählte ihm, dass das jüngste Kind der Familie Feeg sich in einen Werwolf verwandelt habe. Aus Angst, er könnte sie beißen, sind die Kinder weggerannt. Der Offizier nahm diese Geschichte mit Humor, glaubte er doch an eines der üblichen Kinderspiele. 

Als der Offizier zu dem Haus der Feegs ging, traf er nur einen Jungen an. Neugierig fragte er nach jenem Wolfsspiel, doch der Junge schwieg. Der Kavallerieoffizier blieb hartnäckig und fragte den Jungen wieder und wieder, bis dieser endlich nachgab.

Das Kind erzählte ihm von Großmutters Gürtel, mit dem man sich in einen Wolf verwandeln kann. Der Offizier, noch immer an ein Spiel glaubend, forderte den Jungen auf, ihm dies zu demonstrieren. Der Junge stimmte zu und verschwand in einem der Räume des Hauses. Doch es kam kein Junge wieder, sondern ein zähnefletschender Wolf. Voller Angst floh der Offizier auf den Dachboden des Hauses. Erst als der Wolf verschwand und der Junge wieder auftauchte, traute sich der Mann, den Dachboden zu verlassen.

Voller Neugier betrachtete er den Gürtel, doch konnte er nichts Außergewöhnliches feststellen. Also ging der junge Mann zu einem Förster in der Nähe und berichtete ihm von den Geschehnissen. Der Förster kam auf den Gedanken, dass der große Wolf, den keiner erlegen konnte, wohl ein Werwolf sei, und versicherte dem Offizier, dass er sich darum kümmern werde.

Bei der nächsten großen Jagd hatte der Förster Silberkugeln dabei. Als der große Wolf abermals  erschien, versuchte jeder Jäger ihn erfolglos zu erlegen. Erst als der Förster mit seinen Silberkugeln schoss, ging der Wolf verwundet zu Boden. Doch als sie sich dem angeschossenen Tier nährten, sprang es auf und rannte ins Dorf. Die Jäger setzten ihm nach und sahen noch, wie er im Haus der Feegs verschwand. 

Die Jäger rannten in das Haus und fanden den verletzten Wolf im Bett der Großmutter. Vor lauter Schmerz konnte sie den Gürtel nicht mehr lösen.

Auch nur ein Märchen? Vielleicht … Immerhin hat Deutschland sehr viele Werwolf-Geschichten und die Beweise sind eher mangelhaft bis gar nicht vorhanden. Auf der anderen Seite steckt in jeder Sage ein Funken Wahrheit. 

Das Beitragsbild stammt von der Seite Pixabay und wurde von Mysticsartdesign erstellt.

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