gestrickte Puppen
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Nach einer wahren Begebenheit: Chucky die Mörderpuppe

Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1988 hat „Chucky, die Mörderpuppe“ die Kinogänger weltweit fasziniert und erschreckt. Die Idee eines mörderischen Spielzeugs, das von einem Serienkiller besessen ist, hat eine eigene Kult-Fangemeinde und eine Reihe von Fortsetzungen hervorgebracht. Doch was viele nicht wissen: Die Geschichte von Chucky wurde von einer wahren Begebenheit inspiriert. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Horrorfilmen verschweigt uns Chucky diese Tatsache und nutzt es nicht, um mehr  Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Inhalt des Film Chucky die Mörderpuppe

„Chucky, die Mörderpuppe“ (Originaltitel: „Child’s Play“) beginnt mit einem atemlosen Fluchtversuch des Serienmörders Charles Lee Ray, auch bekannt als „Chucky“, vor der Polizei. Er wird in einem Spielzeugladen schwer verwundet und findet sich in einer verzweifelten Lage wieder. Um seinen Verfolgern zu entkommen, nutzt er ein altes okkultes Ritual, bei dem er seine Seele in die Puppe eines „Good Guys“-Spielzeugs transferiert.

Die Puppe, die jetzt von der Seele des Serienkillers besessen ist, wird später von der alleinerziehenden Mutter Karen Barclay als Geburtstagsgeschenk für ihren Sohn Andy gekauft. Andy ist von seinem neuen Spielzeug, das den Namen „Chucky“ trägt, begeistert und ahnt nichts von der dunklen Macht, die ihm fortan innewohnt.

Bald nachdem Chucky ins Haus gebracht wird, beginnen merkwürdige und beunruhigende Ereignisse zu geschehen. Andy behauptet, dass die Puppe lebt und Dinge sagt, die nur er hören kann. Karen ist zunächst skeptisch, aber als eine Reihe von unerklärlichen Vorfällen passiert, beginnt sie zu erahnen, dass etwas mit der Puppe nicht stimmt.

Es wird schnell klar, dass Chucky nicht nur ein gewöhnliches Spielzeug ist. Er ist bösartig und hat einen Plan  – er will seine Seele in den Körper des jungen Andy transferieren, um ein menschliches Leben zurückzugewinnen. Chucky beginnt, auf grausame Weise Menschen in seiner Umgebung zu manipulieren und zu töten, um sein Ziel zu erreichen.

Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, als Karen und Detective Mike Norris, der Chucky auf die Spur gekommen ist, versuchen, den bösartigen Plan der Puppe zu vereiteln. Es kommt zu einem blutigen Showdown, bei dem Chucky nichts unversucht lässt.

Letztendlich gelingt es Karen und Mike, Chucky zu besiegen, aber nicht ohne Verluste. Die Puppe wird zerstört, aber die Narben, die sie hinterlassen hat, werden noch lange bleiben. Der Film endet mit einem beklemmenden Hinweis darauf, dass die Geschichte von Chucky noch nicht vorbei ist und dass das Böse immer einen Weg findet, zurückzukehren.

Die wahre Geschichte von Chucky/Robert

Die wahre Inspiration für „Chucky, die Mörderpuppe“ stammt von einer Puppe namens Robert. Robert war eine handgefertigte Puppe, die Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland hergestellt wurde. Die Puppe hat das Aussehen eines kleinen Matrosen, ist etwa 1,02 Meter groß und mit Holzwolle gestopft.

Robert gehörte einem Jungen namens Robert Eugene Otto, der in Key West, Florida, lebte. Im Jahr 1903, als Gene erst vier Jahre alt war, erhielt er die Puppe von einer karibischen Dienerin, die bei den Ottos arbeitete. Diese Dienerin soll eine begnadete Voodoo-Magierin gewesen sein und die Puppe aus Bosheit und Rache für schlechte Behandlung verschenkt haben. Bald nachdem EuEugene die Puppe erhalten hatte, begannen unheimliche und erschreckende Vorfälle im Haus der Ottos.

Anwohner und Gäste behaupteten, die Puppe zwinkere oder bewege sich mit übernatürlicher Geschwindigkeit von Raum zu Raum. Eugene begann angeblich, mit der Puppe zu sprechen, und sie schien sogar zu antworten. Die Vorfälle wurden immer heftiger: Möbel wurden umgeworfen, und Robert wurde dabei beobachtet, wie er selbsttätig von Fenster zu Fenster wanderte. Eugene behauptete immer wieder, dass „Robert es getan“ habe, wenn etwas Schlimmes passierte.

Die unheimlichen Ereignisse setzten sich fort, als Eugene heiratete. Seine Frau Ann wurde ebenfalls Opfer von Roberts bösen Streichen. Die Puppe schloss sie auf dem Dachboden ein und kratzte sie sogar. Gäste und Handwerker behaupteten, Zeugen von Roberts Aktivitäten geworden zu sein. Man vermutete sogar, dass Eugene selbst hinter den Vorfällen steckte und die Schuld der Puppe zuschob.

Nachdem Eugene im Jahr 1974 starb, wurde Robert auf dem Dachboden aufbewahrt, wo er von der zehnjährigen Tochter der neuen Familie, Myrtle Reuter, gefunden wurde. Angeblich setzten sich Roberts Schikanen und Aktivitäten fort, sobald das Mädchen die Puppe mit auf ihr Zimmer nahm. Auch Myrtle wurde nachts durch umkippende Möbel geweckt, und die Puppe soll am Bettende gesessen und das Kind bedroht haben.

Im Jahr 1994 übergab Myrtle die Puppe schließlich dem Key West Art and Historical Museum, wo Robert heute in einer freistehenden Glasvitrine ausgestellt ist. Die Puppe sitzt auf einem kleinen Holzstuhl und hält einen braunen Stofflöwen im Schoß. Noch heute behaupten Angestellte des Museums, dass Robert gelegentlich zwinkert oder sich bewegt. Besucher bitten sogar um Erlaubnis, bevor sie ihn fotografieren, aus Angst vor dem Fluch, der angeblich auf der Puppe lastet.

Fazit: Wie viel Wahrheit steckt in Chucky die Mörderpuppe

Die Geschichte von „Chucky, die Mörderpuppe“ mag zwar auf der Legende von Robert, der Puppe, basieren, doch die Übereinstimmungen zwischen der realen Geschichte und dem Film sind begrenzt. Wenngleich einige Elemente der Legende im Film verarbeitet wurden, sind sie doch sogleich zu Unterhaltungszwecken überdramatisiert dargestellt.

Nichtsdestotrotz sind einige Parallelen zwischen der Legende von Robert und „Chucky“ offensichtlich: Beide erzählen von einer unheimlichen Puppe, die angeblich ein Eigenleben führt und für mysteriöse Vorfälle verantwortlich ist. Sowohl Robert als auch Chucky wurden von ihren Besitzern als Quelle des Bösen angesehen, und beide Geschichten enthalten Elemente von Besessenheit und paranormalen Aktivitäten.

Der größte Unterschied ist jedoch die Idee, dass Chucky von einem Serienmörder besessen ist, während Robert laut Legende wohl aufgrund eines Voodoozaubers entstanden ist. Auch im Chucky-Film kommen einige Hollywood-Voodoo-Szenen* vor, die jedoch eher zur Atmosphäre beitragen sollen. 

Alle menschlichen Protagonisten von Chucky sind frei erfunden und damit auch die Grundhandlung des Films.

*Voodoo ist ein Glaube, der in den letzten Jahren insbesondere durch Kinofilme eine sehr klischeebehaftete und falsche Darstellung erfahren hat. 

Titelbild stammt von David López von Pexels

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