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Nach einer wahren Begebenheit: Conjuring

Produzenten und Regisseure von Horrorfilmen lieben es, damit zu werben, dass ihre Machwerke auf einer wahren Begebenheit beruhen. Dabei heißt dies nichts anderes, als dass sie sich von einem vergangenen  Ereignis inspirieren lassen haben, statt sich an die diesbezüglichen Fakten zu halten. Wir wollen uns einige Filme genauer ansehen. Heute: Conjuring – Die Heimsuchung.

„The Conjuring“ ist bekannt als einer der gruseligsten Filme der letzten Jahre, was zu einem daran liegt, dass der Film auch sehr positiv von nicht Horrorfilmfans aufgenommen wurde, und zum anderen, dass auch dieser Film nicht scheut, damit zu werben, auf wahren Begebenheiten zu basieren. Doch was steckt wirklich hinter dem Horrorhaus und welche Rolle spielten die Warrens, die in Conjuring als sympathisches und fürsorgliches Paar auftreten?

Die Familie Perron

Im Jahre 1970 kauften Roger Perron und seine Frau Carolyn ein idyllisch gelegenes 14-Zimmer-Farmhaus in Connecticut, das sie mit ihren fünf Töchtern bewohnen wollten. Obwohl sie das Haus bereits 1970 kauften, zog die Familie erst 1971 ein, um nicht mitten im Weihnachtsstress auch noch zwischen Umzugskartons zu sitzen.

Kurz nach dem Einzug im Januar offenbarten sich der Familie schon erste Merkwürdigkeiten. So verschwand immer mal wieder der Besen und tauchte an anderen Orten wieder auf. Nachts war zuweilen ein Kratzen aus der Küche zu hören und die Kinder waren davon überzeugt, Geister zu sehen. Harmlose Geister – einer, der putze, einer, der die Kinder nachts bewachte und noch einige andere mehr. Aber bald traten weitere Geister in Erscheinung, die nicht mehr so harmlos waren: Sie kreischten des nachts und zogen den Kindern an den Haaren oder ließen die Türen laut zuknallen.

Caroyln beschloss Nachforschungen anzustellen. Dabei fand sie angeblich heraus, dass das Haus bereits seit acht Generationen, also seit seiner Fertigstellung 1736, von ein- und derselben Familie bewohnt wurde. Viele Familienmitglieder waren dabei jedoch unter eher ungewöhnlichen Umständen in dem Haus zu Tode gekommen. Einige der Kinder waren in einem nahe gelegenen Bach ertrunken, ein anderes wurde ermordet und wieder andere erhängten sich auf dem Dachboden. Unter den Toten, die in dem Gebäude keine Ruhe fanden, war auch Bathseba, die ebenfalls im Film vorkommt. Bathsheba Sherman lebte im 19. Jahrhundert und soll für den Tod eines Nachbarjungens verantwortlich gewesen sein. 

Nach einer Weile hielt die Familie es in ihrem trauten Heim nicht mehr aus. Und so baten sie Ed und Lorraine Warren, zwei paranormale Detektive, um Hilfe, die seit Anfang der 1950er übernatürliche Phänomene untersuchten.

Zusammen mit einem Priester tauchte das Paar bei der Familie auf, um auch deren Fall zu untersuchen. Nach Aussage von Andrea Perron, eine der fünf Töchter, stellte das Paar wohl fest, dass Caroyln Perron von dem Geist Bathshebas unterdrückt wurde. Sie begann sich altertümlich zu kleiden und zu verhalten. 

Die Warrens waren über einen Zeitraum von anderthalb Jahren immer wieder im Haus der Perrons gewesen. Das Ganze fand seinen Höhepunkt in einer Séance, die laut Andreas Aussage fürchterlich schief ging.

Danach soll Roger Perron die Warrens gebeten haben, das Haus zu verlassen, da sich der Zustand seiner Frau durch deren Anwesenheit nur immer weiter verschlechtern würde. Sie verlor zusehends an Gewicht, bis sie nur noch ein Schatten ihrer selbst war. Innerhalb der nächsten Jahre wurde es dann plötzlich ruhiger im Haus und 1980, zehn Jahre nach ihrem Einzug, hatten die Perrons endlich genug Geld zusammengespart, um das Farmhaus zu verkaufen und anderenorts ein neues Leben anzufangen.

Der Film: Wie viel Wahrheit steckt in Conjuring?

Tatsächlich basiert der Horrorfilm „Conjuring – Die Heimsuchung“ aus dem Jahre 2013 auf den damaligen Aufzeichnungen der Warrens. Mitgearbeitet haben an dem Film sowohl Lorraine Warren selbst, als auch die bereits zuvor erwähnte Andrea Perron. 

Die Handlung des Films folgt einigen Erzählungen der Familie Perron, doch die wohl interessanteste Änderung findet sich in der Figuren der Warrens. Diese werden im Film zu wahren Helden emporgehoben, obwohl sie in der Realität zeitlebens – nicht ganz unbegründet – immer wieder recht harsche Kritik zu erdulden hatten, weil sie zuweilen Tathergänge oder Ereignisse zu ihren Gunsten verfälschten. Details hierzu können auch in unserem Bericht zum Film “Haus der Dämonen” nachgelesen werden kann.

Doch im Gegensatz zum zweiten Conjuring Film waren die Warrens an diesem Fall zumindest wirklich beteiligt. Inwieweit man den Erzählungen aber nun glauben schenken möchte, muss wohl jede*r für sich selbst entscheiden. Doch sollte man in den Aussagen von Perron und Warren wirklich ein Fünkchen Wahrheit sehen (wollen), kann der Film wohl definitiv als einer der besseren Geschichten, die auf “wahren Begebenheiten” beruhen, gezählt werden. Trotz kleinerer, kreativer Freiheiten versteht sich. 

Titelbild von Pixabay von Pexels

1 Kommentar zu „Nach einer wahren Begebenheit: Conjuring“

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