Europäische Geistergeschichten steht mit roter Schrift auf einem dunklen Hintergrund. In diesem sind Schatten und ein Stuhl zu erkennen.
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Europäische Geistergeschichten: Die Uhlbergkapelle

Wer das Wort Geistergeschichten hört, denkt meist an Amerika. Kein Wunder. Viele Filme werben mit “Nach einer wahren Begebenheit”. Doch auch Europa hat so manche düstere Legende. Heute begeben wir uns in einen Wald einige Kilometer südlich von Auernheim zu einer alten Ruine.

Unbekannte Geschichte

In vielen Karten wird diese Ruine als St.-Ulrichs-Kapelle verzeichnet, während sie im Volksmund nur die Uhlbergkapelle genannt wird. Wanderer sehen sich diese Ruine gerne an. Sie schmiegt sich ganz natürlich in ihre Umgebung und wirkt bei Sonnenschein wie ein schönes Plätzchen zum Verweilen. Doch es ranken sich auch allerlei düstere Mysterien um das Gemäuer. 

Das liegt daran, dass die Geschichte der Kapelle nach wie vor teils im Dunkeln liegt. Vermutlich leitet sich der Begriff “Uhlberg” von “Eulenberg” ab. Eulenberg wird 1144 das erste Mal urkundlich erwähnt. 1242 geriet das Gebiet durch Schenkung und/oder Verkauf in den Besitz des Deutschen Ordens in Ellingen. Ungefähr im 15. Jahrhundert entwickelt sich eine Wallfahrt zu einem Marien-Bildstock auf dem Uhlberg. 

Im Zuge dessen soll der Ellinger Landkomtur Melchior von Neuneck den Bau der Kapelle in Auftrag gegeben haben. Diese wurde Maria geweiht. 1466 gewährte sogar Papst Paul II. den Wallfahren auf dem Uhlberg an Maria Himmelfahrt einen Ablass.

Mit dem Dreißigjährigen Krieg verschwimmt die Geschichte der Kapelle. Sie beginnt zu zerfallen. Ob der Krieg selbst oder ein Bauernaufstand für die Schäden des Gebäudes verantwortlich sind, ist unbekannt. 

Andere Quellen ordnen die Ruinen auf dem Uhlberg den Überresten eines Benediktinerinnenklosters, das der Marschall Ulrich von Rechberg im 12. Jahrhundert gegründet haben soll. Nach dem Aussterben der Linie 1224 übernahmen die Grafen von Pappenheim die Vogtei, bevor das Kloster 1252 verlegt wurde. 

Der Spuk

Seit Jahrhunderten gilt die Ruine als Treffpunkt für Opferrituale. So wurden immer wieder Blutspuren und Tierkadaver gefunden. Auch Wachsreste und aufgehäufte Steine sollen bereits gefunden wurden sein. 

1874 berichtete ein Tourist, dass er dort weiße Gestalten gesehen habe, welche einen Schatz behüten und den Wiederaufbau des Klosters prophezeiten. Andere berichten wiederum von einer weißen Frau oder Orbs. Auch wollen Wanderer beobachtet haben, dass Tiere den Ort meiden. Neben diesen klassischen Erscheinungen gibt es auch Berichte über Handys mit vollem Akku, die einfach ausgingen, Navis, die nicht mehr funktionierten und Autos, die in der Nähe der Ruine nicht mehr starten. Einmal bei der Ruine angelangt, soll es beinahe unmöglich sein, wieder zurück zu finden. Der Wald führe einen immer wieder zur Ruine. So sollen bereits einige Polizeieinsätze in die Gegend geführt haben, um vermisste Personen zu retten. 

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