Der US-amerikanische Horrorfilm Possession von Ole Bornedal aus dem Jahr 2012 soll nach Angaben der Filmemacher auf wahren Begebenheit beruhen. Doch wie viel Wahrheit steckt in dem Film wirklich?
Drama in der Familie — Die Geschichte des Films Possession
Clydes (Jeffrey Dean Morgan) und Stephanie Breneks (Kyra Sedgwick) Ehe steht vor dem Aus. Schon längst hat Clyde das ehemalige gemeinsame Haus verlassen. Zur Überraschung seiner Töchter Emily (Natasha Calis) und Hannah (Madison Davenport) hat er sich sogar ein neues Haus außerhalb der Stadt gesucht. Trotz anfänglicher Skepsis versuchen die beiden Mädchen das Beste daraus zu machen. Während eines Ausflugs auf einen Flohmarkt entdeckt Emily eine alte Holzkiste mit hebräischer Inschrift. Da sie so von ihr fasziniert ist, kauft Clyde die Kiste sogar für sie. Während sich die Kiste erst nicht öffnen lässt, gibt sie in der Nacht von ganz alleine ihren Inhalt preis und beginnt, mit Emily zu reden. Als die Kiste offen ist, findet Emily unter anderem einen Zahn, einen toten Nachtfalter, eine Holzfigur und einen Ring. Sie streift sich den Ring über einen Finger und entwickelt in der Folgezeit eine starke Besessenheit in Bezug auf die Holzkiste.
Das ist damals wirklich passiert
Die Inspiration für Possession stammt aus dem Jahr 2004. Zu dieser Zeit geisterte durch die amerikanischen Nachrichten eine Geschichte, die zwar unheimlich erscheinen mag, aber deutlich harmloser daherkommt als der Film.
Ein Mann bot auf Ebay eine Dibbuk-Box, in diesem Fall ein Weinkästchen, an. Die hatte wohl seine ganze Familie terrorisiert. Angeblich litten sie dabei unter Haarausfall und Albträumen. In der Box sollten sich eine getrocknete Rosenknospe, zwei Haarlocken, ein Weinkelch und andere Dinge befinden.
Erworben wurde die Box von dem Museumsdirektor Jason Haxton. Dieser versuchte, der Geschichte des Kästchen nachzugehen. Der Student, der die Box auf Ebay verkauft hatte, hatte diese auf einem Flohmarkt erworben. Auf diesem bot eine Frau, deren Großmutter im Alter von 103 Jahren gestorben war, die Kiste an. Eigentlich wollte die Großmutter, die den Holocaust überlebt hatte, mit der Kiste begraben werden. Dieser Wunsch wurde ihr jedoch von einem Priester verwehrt.
Der Museumsdirektor soll ähnliche Erfahrungen wie der Student gemacht haben. Dennoch trennte er sich nicht von der Kiste. Seine Erfahrungen hat er in dem Buch „The Dibbuk Box“ niedergeschrieben.
So viel Wahrheit steckt im Film Possession
Zuerst: Es gibt Dibbuk-Boxen. Bei einem Dibbuk handelt es sich jedoch nicht wie im Film dargestellt um einen Dämon, sondern um einen ruhelosen Totengeist. Auch der Flohmarkt, auf dem solch eine Box verkauft wurde, fand wohl statt. Ab da angeht der Film jedoch seinen eigenen Weg. Die Geschichte um die Familie ist frei erfunden, obwohl ein Film rund um einen Museumsdirektor, der den Hintergrund eines verfluchten Gegenstandes erforscht, durchaus spannend hätte sein können. Auch der Showdown am Ende und somit auch der Exorzismus und der Verbleib der Kiste ist völlig frei erfunden.
Der Name des Dibbuks, welcher im Laufe der Handlung des Films aufgedeckt wird, stammt übrigens aus der griechischen Mythologie. Der Name
beschreibt einen weiblichen Dämon. Diese wurde für Fehlgeburten und Kindersterblichkeit verantwortlich gemacht.Somit handelt es sich bei Possession um einen Film, der zwar durch wahren Ereignisse inspiriert wurde, sich aber in seiner Handlung ansonsten völlig frei bewegt.