Haie, Krokodile, Insekten und tollwütige Säugetiere prägten Horrorfilme so weit, dass sich das eigene Genre Tierhorror bildete. Doch nicht nur Tiere haben es in Horrorfilmen auf Menschen abgesehen, auch so manche Pflanze versucht ihr Glück. Wir haben für euch fünf Pflanzen-Horrorfilme herausgesucht, die einen guten Einstieg in die Thematik bieten.
Blumen des Schreckens (1963)
Ein riesiger Meteorschauer geht auf die Erde nieder und viele Menschen erblinden durch die auftretende Strahlung. Fleischfressende Pflanzen wachsen plötzlich ins Riesenhafte und vermehren sich millionenfach. Sie werden zu einer tödlichen Bedrohung für die Menschheit. Nur ein paar Leute, zwei Wissenschaftler, ein Seemann und eine junge Frau stellen sich den tödlichen Pflanzen entgegen. Doch weder Waffen noch Chemikalien können sie aufhalten.
Die Spezial-Effekte sind für ihre Zeit angemessen und überzeugend umgesetzt. Dadurch wird der Film zu einem Katastrophenfilm, der eine wirklich gruselige Apokalypse-Atmosphäre erzeugt. Man muss sich jedoch in die Zeit versetzen, um so manchen anderen Fehler zu verzeihen. Übrigens gibt es ein Remake von 2009.
Der kleine Horrorladen (1986)
Seymour Krelborn (Rick Moranis) steht vor existenziellen und grundlegenden Problemen: Nicht nur steht sein Blumenladen, in dem er mit Audrey (Ellen Green) zusammenarbeitet, kurz vor dem Bankrott. Auch ist Seymour in Audrey verknallt, die mit dem gewalttätigen Zahnarzt Oren Scrivillo (Steve Martin) zusammen ist. Doch als Seymour eine exotische Pflanze, die er während einer Sonnenfinsternis bei einem Chinesen erwirbt, im Schaufenster ausstellt, erregt dies die Aufmerksamkeit der Nachbarschaft und der Laden zieht wieder Besucher an. Kaum ist der Erfolg da, droht dieser auch schon wieder zu sterben. Audrey II, wie Seymour die Pflanze liebevoll nennt, ist im Begriff einzugehen. Bis Seymour durch einen kleinen Unfall erkennt, dass Audrey II menschliches Blut braucht, um zu gedeihen. Aber bald wird Audrey II mit nur einem Tropfen Blut nicht mehr zufrieden sein, und Menschenopfer sind nicht verfügbar.
Die Geschichte, typisch für Musical, wird durch wenige Dialoge und vielen Liedern erzählt. Ein weiterer Pluspunkt sind die Trickeffekte. Hier ist noch alles Handarbeit. Der Film ist einfach so charmant umgesetzt, dass einem das Herz aufgeht.
The Happening (2008)
Als Lehrer Elliot (Mark Wahlberg) seine Klasse über das Bienensterben unterrichtet, ereignet sich eine weitere Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Innerhalb weniger Minuten töteten sich Menschen im New Yorker Central Park. Die Menschen versuchen zu fliehen, aber was es auch ist, es breitet sich schnell aus und taucht in der Nähe der Bäume auf.
Ein ruhiges Mystery-Drama, das von seiner Inszenierung und den überzeugenden kleinen Gänsehautmomenten lebt. Der Film begegnet dem Weltuntergangsszenario gelassen und mit ein wenig Spannung. In der zweiten Hälfte des Films wird das im ersten Teil vorbereitete Potenzial jedoch nicht ausgeschöpft, da er sich zu sehr auf den exzessiven Teil der Beziehungskrise konzentriert.
Trees (2000)
Der Memorial Day rückt immer näher und es ist ruhig in der kleinen Stadt Hazelville, Vermont, bis sich eine Reihe mysteriöser Todesfälle ereignet. Ranger Mark Cody muss herausfinden, was hinter den Wander- und Campingmorden steckt. Der Bürgermeister will die Toten jedoch verstecken, aus Angst, dass die schreckliche Nachricht den Tourismus und damit die Finanzen der Stadt beeinträchtigen könnten. Doch der von Cody gerufene Botaniker erkennt schnell, dass sich die tödliche Gefahr in einer Pflanze im Wald verbirgt und will diese selbst beseitigen.
Viele der Szenen und Dialoge stammen fast direkt aus dem Film Der Weiße Hai und wurden mit einigen gelegentlichen Baumwortspielen gespickt. Es ist eine liebevolle Parodie auf den Klassiker, in die trotz des geringen Budgets viel Liebe geflossen ist. Die Schauspielerei ist authentisch und die Besetzung nimmt ihre Rollen die ganze Zeit über sehr ernst. Wenn man bedenkt, dass der Mörder ein Baum ist, ist das mehr als lobenswert.
Ruinen (2008)
Jeff (Jonathan Tucker) macht mit seiner Freundin Amy (Gina Malone) und dem Paar Stacey (Laura Ramsay) und Eric (Sean Ashmore) Urlaub in einem paradiesischen Resort in Mexiko. Sie freunden sich dort mit Mathias (Joe Anderson) an, einem Touristen aus Deutschland. Er lädt die Gruppe ein, sich der Suche nach seinem vermissten Bruder Heinrich (Jordan Patrick Smith) anzuschließen. Sie machen sich auf und fahren tief in den Dschungel zu einer alten Ruine. Dort angekommen, werden sie von einem alten Maya-Stamm überrascht und von nun an gefangen gehalten. Sie sperren die Gruppe zu einer mysteriösen Pflanze, welche in Heinrich hineingewachsen zu sein scheint und ihn dadurch getötet hat. Ein Kampf gegen die Natur beginnt.
Obwohl die Charaktere fast keinen Hintergrund haben und sich nur durch kurze Merkmale auszeichnen, verhalten sie sich im Gegensatz zu vielen ihrer Genre-Kollegen recht rational. Auch die anfängliche Zurückhaltung in Sachen Gore gibt dem Film einen interessanten Touch, auch wenn gegen Ende dem Publikum ein stabiler Magen abverlangt wird.
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