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Nach einer wahren Begebenheit: The Reef

Der australische Horrorfilm The Reef – Schwimm um dein Leben aus dem Jahr 2010 behauptet auf einem wahren Ereignis zu beruhen. Doch wie viel Wahrheit steckt dahinter? Was ist damals wirklich passiert?

So erzählt der Film The Reef die Geschichte

Luke lädt seinen Freund Matt und dessen Freundin Suzie zu einer Segeltour zu einem Korallenriff ein. Auch Matts Schwester Kate (Lukes Exfreundin) und der Segler Warren gehen an Bord. Doch schon nach zwei Tagen endet die Reise in einer Katastrophe: Die Yacht läuft auf ein Riff auf und kentert. Panisch suchen die fünf Personen auf dem Rumpf des Schiffes Schutz vor möglichen Gefahren im Wasser. 

Filminhalt

Während Luke davon überzeugt ist, dass ihre beste Überlebenschance darin liegt, zu einer schätzungsweise 12 Meilen (ca. 19 Kilometer) entfernten Insel zu schwimmen, ist sich Warren sicher, dass die in diesem Gebiet lebenden Haie sie alle töten werden.

Warren bleibt alleine zurück auf dem Rumpf, während die restliche Gruppe bereit ist, zu jener Insel zu schwimmen, die sich nicht mal sehen können. Am Anfang zwar erschöpft, aber noch zu Scherzen aufgelegt, wendet sich das Blatt, als die vier Schwimmenden einen verwesten Schildkrötentorso entdecken. Kurz darauf werden sie von einem großen Weißen Hai umkreist, der sich der Gruppe anfangs aber nur vorsichtig nähert. 

Als sich jedoch Matt von der Gruppe entfernt, um eine verlorene Schwimmhilfe zurückzuholen, greift ihn der Hai an und beißt ihm ein Bein ab. Nur noch zu dritt kämpft sich die Gruppe weiter durch die Nacht. Am Morgen sind sie in einem Bereich des Riffs angelangt, an dem sie stehen können. In der Ferne zeichnet sich die Rettung durch eine kleine Felsformation ab. Doch bei dem Versuch dorthin zu gelangen, müssen sie wieder ins tiefere Wasser, sodass Suzie ebenfalls einem Hai zum Opfer fällt. 

Noch immer vom Hai verfolgt, erreichen Luke und Kate die Felsformation. Luke schafft es, Kate die glitschigen Felsen hochzuschieben, wird jedoch selbst vom Hai in die Tiefe gerissen. Der Epilog verrät dem Zuschauer, dass Kate einen Tag später von einem Fischerboot gerettet wird. Von Warren und der beschädigten Yacht fehlt jedoch jede Spur. 

Das ist damals wirklich passiert

Ein Hai, der eine Menschengruppe gnadenlos über Meilen hinweg verfolgt, um sie auszulöschen. Unvorstellbar? 

Doch tatsächlich beruht dieser Film auf einem Ereignis aus dem Jahr 1983. Am 25. Juli ist der damals 28-jährige Ray Boundy als Kapitän mit dem Schleppnetz-Schiff  New Venture auf hoher See. Mit an Bord sind der 21-jährige Matrose Dennis Murphy und die 24-jährige Köchin Linda Horton.

Es ist ein stürmischer Tag und zwei große Wellen bringen das Schiff am Great Barrier Reef im Norden von Townsville, Queensland, in Australien zum Kentern. Nachdem sich die Besatzung aus dem gekenterten Schiff befreien konnte, rettet sie sich auf den Rumpf. Als das Schiff schließlich gänzlich sinkt, hält sich die Gruppe mit schwimmfähigen Trümmern (ein Surfbrett, ein Rettungsring und Styroporstücke aus Garnelenkisten) trotz Erschöpfung über Wasser.

Die drei einigen sich darauf, zu einer Stelle des Riffs zu schwimmen, an der sie andere Boote erwarten. Wie auch viele andere Fischer in dieser Gegend wissen sie, dass Haiangriffe hier äußerst selten sind. 

Doch während sie zu der geplanten Stelle schwimmen, werden sie von einem fünf Meter großen Tigerhai angegriffen. Nach 24 Stunden auf offener See beißt der Hai Ray Boundy ins Bein und er tritt nach dem Tier, welches daraufhin von ihm ablässt. Nur 10 Minuten später hört er seinen Freund Dennis Murphy rufen: “Er hat mein Bein”.

Als der Hai zurückkommt, beschließt Dennis Murphy sich von der Gruppe zu trennen und mit seiner Blutspur den Hai von den anderen beiden wegzulocken. Ray Boundy und Linda Horton schwimmen weiter zu ihrem Ziel. Für kurze Zeit bessert sich sogar die Stimmung, doch um ungefähr vier Uhr morgens nimmt Ray Boundy einen Tigerhai wahr, der neben ihm schwimmt. Er ist sich sicher, dass es derselbe Hai ist, der Dennis Murphy tötete. Linda Horton nutzt gerade den Rettungsring als Schwimmhilfe, als der Hai sie an Armen und Brust packt. Obwohl Ray Boundy versucht, sie festzuhalten, reißt der Tigerhai sie nach mehreren Anläufen unter Wasser. 

Insgesamt verbringt Ray Boundy 36 Stunden im Wasser, bevor er von einem Hubschrauber gerettet wird. Zu seinem Glück begann die Suche nach ihm bereits wenige Minuten nach dem das Schiff gekentert war, weil sie bereits zuvor versäumt hatten, sich mit einem Funkspruch fristgerecht bei der Basis zurückzumelden.

Eine neue Geschichte: So viel Wahrheit steckt in The Reef

Obwohl der Film The Reef einige Elemente der wahren Geschichte beibehalten hat, änderten Regisseur und Drehbuchautor auch wesentliche Elemente: Protagonisten sind ein ehemaliges Ehepaar, welches von hinzugefügten Charakteren auf ihrer dramatischen Reise begleitet werden. Die Änderungen von einem Tigerhai zu einem Weißen Hai ist jedoch wohl eine der auffälligsten. Der Weiße Hai war schon immer in Horrorfilmen ein Monstrum, welches gezielt Jagd auf Menschen macht. Obwohl in den letzten Jahren tatsächliche Haiangriffe an der australischen Küste durch die zunehmende Wassertemperatur  zugenommen haben, ist ein Angriff eines Tigerhais auf einen Menschen statistisch um einiges wahrscheinlicher als der Angriff eines Weißen Hais.  

The Reef ist ein schwieriger Fall. Einerseits bewegt er sich doch nahe an den realen Begebenheiten, andererseits verzerrt er auch sehr viel von der bekannten Wahrheit. Insbesondere der Epilog erweckt den Schein, dass der Film sich deutlich näher an der realen Story bewegt, als er es tatsächlich tut. 

Das Beitragsbild stammt von Daniel Torobekov von Pexels

1 Kommentar zu „Nach einer wahren Begebenheit: The Reef“

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