Zwischen 2006 und 2019 wurden zahlreiche Comic-Adaptionen der „Goosebumps“-Bücher von R. L. Stine veröffentlicht. Die Entstehung der Comics geht auf die zahlreichen Fanbriefe zurück, die Stine erhalten hatte, in denen er gebeten wurde, mehr „Goosebumps“-Bücher zu schreiben. Die Comics umfassen sowohl Adaptionen von zehn der Originalromane als auch neue Geschichten, die von verschiedenen Künstlern umgesetzt wurden. Doch lohnen sich diese Comics für Horrorfans oder ist es nur etwas für Fans der Bücher?
Darum geht es in den Goosebump Comics
Ein Großteil der erschienen Comics zu den “Gänsehaut”-Büchern enthält auf ungefähr 144 Seiten drei Geschichten. Der erste Band, Creepy Creatures, enthält beispielsweise die bekannten Geschichten: The Werewolf of Fever Swamp, The Scarecrow Walks at Midnight und The Abominable Snowman of Pasadena, die jeweils von unterschiedlichen Künstlern wie Gabriel Hernandez, Greg Ruth und Scott Morse adaptiert wurden. Jede dieser Erzählungen wird in mehreren Kapiteln mit detaillierten Illustrationen und einem flüssigen Comic-Erzählstil inszeniert.
Im ersten Band dreht sich die erste Geschichte, The Werewolf of Fever Swamp, um den Jungen Grady, der in ein Haus am Rande eines Sumpfes zieht, wo er ein mysteriöses Tier entdeckt, das sich als Werwolf entpuppt. In The Scarecrow Walks at Midnight erleben die Geschwister Mark und Jodie unheimliche Vorkommnisse auf dem Bauernhof ihrer Großeltern, wo lebendig gewordene Strohpuppen für Angst sorgen. Die letzte Geschichte, The Abominable Snowman of Pasadena, handelt von einem Abenteuer im verschneiten Alaska, bei dem die Geschwister Jordan und Nicole eine Entdeckung machen, die sie nicht so leicht loswerden.
Die Geschichten orientieren sich dabei stark an den Büchern, kürzen aber – wie damals auch schon die Serie und die Hörspiele – ihren Inhalt so weit, dass sie sich in einer kürzeren Form gut erzählen lässt. Geht dabei aber deutlich geschickter vor als die beiden anderen Medien, indem keine wichtigen Elemente verloren gehen. Jede dieser Erzählungen wird natürlich auch noch mit einer Vielzahl von Stilelementen wie Ironie und Onomatopoesie angereichert, um die Spannung zu erhöhen und den gruseligen Effekt zu verstärken.
Andere Comics enthalten unter anderem die Geschichten Revenge of the Lawn Gnomes, Ghost Beach oder auch A Shocker on Shock Street. Es gibt jedoch auch Comics, die sich nur auf eine Geschichte fokussieren, wie zum Beispiel The Haunted Mask.
Wie sind die Goosebump Comics?
Wie ihr vielleicht schon an den englischen Namen seht, sind die Comics alle in englischer Sprache (beim Scholastic Verlag) erschienen. Eine deutsche Übersetzung ist aktuell nicht geplant. Da die Vorlage jedoch Kinderbücher waren, lesen sich die Texte auch mit geringen Fremdsprachenkenntnissen sehr flüssig. Daher eignen sie sich auch für Kinder, die gerade Englisch in der Schule lernen. Zielgruppe sind nämlich sieben bis zwölfjährige.
Die Stil der Comics variiert durch den Wechsel der Zeichner sehr stark. Und das auch innerhalb der Comics selbst! So zeichnet sich The Werewolf of Fever Swamp von Gabriel Hernandez durch einen sehr angenehmen schattigen Stil aus, der teils an die Horrorcomics der 80er erinnert, während sich The Scarecrow Walks at Midnight von Greg Ruth durch einen sehr realistischen Stil bemerkbar macht, und The Abominable Snowman of Pasadena von Scott Morse durch ein sehr schlichtes Design nach den ersten beiden Adaptionen schon beinahe enttäuschend daherkommt.
Einerseits machen diese unterschiedlichen Stile die Comics sehr interessant, da man sieht, wie mit unterschiedlichen Zeichenstilen Gruselgeschichten ausgestaltetw erden können. Andererseits weiß man eben auch nie, auf was man sich letztendlich einlässt, wenn man einen Goosebump Comic erwirbt, insofern man sich nicht vorab mit den Zeichnern auseinandergesetzt hat.
Die Leseerfahrung ist insgesamt sehr angenehm und der Comic eignet sich nicht nur für junge Leser, sondern auch für Erwachsene, die mit den „Goosebumps“-Büchern aufgewachsen sind und die nostalgische Atmosphäre wieder aufleben lassen möchten. Die Zeichnungen und die flüssige Erzählweise sorgen dafür, dass die gruseligen Elemente gut zur Geltung kommen, auch wenn man die Geschichten eventuell bereits kennt.
Fazit
Die „Goosebumps“-Comics bieten eine erfrischende und visuell interessante Möglichkeit, die klassischen Gruselgeschichten zu erleben. Sie sind besonders für Fans der Buchreihe sowie für jüngere Leser, die Englisch lernen, eine gute Wahl. Die Vielfalt der Zeichenstile sorgt für Abwechslung, auch wenn der Wechsel zwischen den Künstlern manchmal den Erzählfluss stören kann. Insgesamt bieten die Comics jedoch eine gelungene Ergänzung zu den beliebten „Goosebumps“-Büchern und sind eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die die gruseligen Abenteuer in einem neuen Format genießen wollen.