Erst letzte Woche haben wir euch den Film Fall vorgestellt – der perfekte Zeitpunkt also, um eine kleine Liste mit Survival-Horrorfilme zu erstellen, die sehenswert sind. Achtung, hier wird es keine Haifilme geben oder Filme, die bereits in einer anderen Liste ihren Platz gefunden haben.
Beast – Jäger ohne Gnade (2022)
Der Arzt Dr. Nate Samuels (Idris Elba) besucht mit seinen zwei Töchtern Meredith (Iyana Halley) und Norah (Leah Jeffries) Südafrika, um ihnen den Ort zu zeigen, an dem er und ihre Mutter sich einst kennenlernten. Sein guter Freund, der Parkmanager und Biologe Martin Battles (Sharlto Copley) begleitet die Familie, um ihnen die Tiere zu zeigen, die in der Gegend leben. Doch der Ausflug verläuft nicht so reibungslos wie erhofft: Sie treffen in einem Dorf auf mehrere Leichen und tote Tiere. Sie vermuten, dass ein verletzter oder kranker Löwe für das Gemetzel verantwortlich ist. Kurz darauf werden auch sie von dem Löwen angegriffen.
Beast ist ein Actionthriller, der sich auf seine Charaktere konzentriert und dabei das eine oder andere unnatürliche Verhalten des Tieres in Kauf nimmt. Dabei ist der Löwe im Gegensatz zum weißen Hai in entsprechenden Verfilmungen nie ein Monstrum oder eine menschenfressende Bestie, sondern immer noch ein Tier. Tatsächlich sind die wahren Monster in dem Film sogar Menschen, die keine Rücksicht auf die Natur nehmen. Insgesamt ist der Film spannend aufgebaut, fordert vom Zuschauenden jedoch etwas Geduld, wenn es um unüberlegte Handlungen der Charaktere geht. Während man bei Teenagern hier ohne Probleme darüber hinwegsehen kann, muss man sich schon fragen, warum man minutenlang an einer offenen Autotür, mit dem Rücken zur Wildnis, mit den Insassen des Autos diskutieren muss, ob man jetzt dieses oder jenes macht.
Sweetheart (2019)
Nachdem ihr Boot mitten im Ozean gesunken ist, strandet Jane (Kiersey Clemons) allein auf einer tropischen Insel. Tagsüber kämpft sie gegen die Naturgewalten und findet mit List, Kraft und Mut Nahrung. Doch nach Sonnenuntergang erlebt sie ihren persönlichen Alptraum, als eine bedrohliche Kreatur im Dschungel angreift.
Sweetheart kombiniert Survival-Drama und Monsterhorror in knackigen 75 Minuten. Als Jane sich auf der einsamen Insel zurechtfinden muss, ist das genauso spannend und aufregend wie ihr späterer Kampf mit einem humanoiden Monster. Um diese wirkungsvolle Einfachheit noch zu verstärken, stößt der Film den Zuschauenden immer wieder auf Mysterien, ohne alles bis ins kleinste Detail zu erklären.
Let it snow (2020)
Mia (Ivanna Sakhno) und ihr Verlobter Max (Alex Hafner) sind nicht nur verliebt, sondern auch leidenschaftliche Skifahrer. Deshalb verbringen sie jeden Urlaub gemeinsam in den verschneiten Bergen. Aber dieses Mal wird die Reise zu einem Alptraum, als das Paar den Warnungen der Einheimischen trotzt und sich für eine besonders herausfordernde Abfahrt in einem geschlossenen Hang entscheidet. Während Max ein Stück vorausfährt, um seinen Hochzeitantrag vorzubereiten, genießt Mia die Landschaft und macht einige Fotos. Als sie jedoch Max folgen will, zieht ein Nebel auf und jemand rempelt sie um. Plötzlich völlig allein, wird die junge Frau von einer schwarz gekleidete Person auf einem Schneemobil verfolgt, die sie offensichtlich töten will. Doch noch gefährlicher als ihr Angreifer sind der Schnee und der Mangel an Nahrung. Mia muss versuchen, von dem Berg herunterzukommen und dabei Max wiederzufinden, um zu überleben.
Der ukrainische Film Let it snow wirkt im ersten Moment wie ein Slasher, doch die wirkliche Stärke des Films liegt an der Darstellung der Erschöpfung. Mehrere Tage begleiten wir als Zuschauende Mia auf ihrer Reise durch die eisige Kälte und verfolgen ihren Überlebenskampf, der sie immer weiter an ihre körperlichen Grenzen bringt.
Backcountry – Gnadenlose Wildnis (2014)
Jenn (Missy Peregrym) und Alex (Jeff Roop) wollen einen Campingtrip in den kanadischen Wäldern unternehmen. Während Alex bemüht ist, seiner Freundin die Schönheit der Natur näherzubringen, bewahrheiten sich Jenns Ängste. Sie sind in das Jagdgebiet eines Bären geraten.
Der Survival-Thriller besticht durch beeindruckende Naturschauplätze und solide Schauspielkunst. Auf Computereffekte wurde dabei verzichtet, stattdessen setzt Regisseur Adam MacDonald auf handgearbeitete Effekte, die vor der nötigen Brutalität in den großen Momenten nicht zurückschrecken. Wer im Nachgang wissen möchte, wie viel Wahrheit in dem Film steckt, kann die wahre Begebenheit von Backcountry nachlesen.
The Hunt (2020)
Zwölf Fremde wachen auf einer Lichtung auf. Sie wissen nicht, wer sie sind, geschweige denn, wie sie hierhergekommen sind. Sie wissen auch (noch) nicht, dass sie für einen ganz bestimmten Zweck ausgewählt wurden: Die Jagd und sie sind die Beute.
Zwar erahnt man im Laufe des Films vermehrt die Fallen, aber insbesondere der Anfang weiß immer wieder zu überraschen. Der Horror des Films liegt bei The Hunt in der Kaltblütigkeit und Grausamkeit einzelner Menschen.
Was ist euer liebster Survival-Film?
Titelbild von Gaspar Zaldo von Pexels