Frau schwimmt zu Rettungsboot
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Great White (Rezension)

Ursprünglich als Kinofilm gedacht, kam Great White – Hol tief Luft  diesen Monat tatsächlich direkt als Blu-ray bzw. DVD auf den Markt. Doch kann der Film mit anderen großen Haifilmen mithalten oder gehört er eher zu den ganzen trashigen Genre-Vertretern?

Die Handlung von Great White

Der Wasserflugzeugpilot und ehemalige Meeresbiologe Charlie (Aaron Jakubenko)  lebt mit seiner Freundin Kaz (Katrina Bowden) in Australien und fliegt Touristen zu den Riffen des Landes. Doch das Geld wird langsam knapp und so ist Charlie umso erfreuter, als sich der Geschäftsmann Jo (Tim Kano) und dessen Frau Michelle (Kimie Tsukakoshi) dazu entschließen, eine Tour bei dem Paar zu buchen. Zusammen mit dem Koch Benny (Te Kohe Tuhaka ) fliegen die Fünf zu einer Insel, die sich im Naturschutzgebiet befindet. Die anfänglich idyllische Reise nimmt jedoch eine katastrophale Wende, als sie eine Leiche am Strand entdecken. Für Charlie ist sofort klar: Hier fand trotz der untypischen Jahreszeit ein Haiangriff statt. Er selbst hatte bereits ein unliebsames Erlebnis mit den Tieren und hätte beinahe sein Bein verloren.

Um so engagierter ist er, als die Gruppe feststellt, dass die tote Person nicht alleine unterwegs war und vermutlich irgendwo in der Nähe ein Boot mit einer noch lebenden Person herumtreibt. Anstatt auf die Küstenwache zu warten, machen sich die Fünf auf den Weg und tatsächlich entdecken sie das herumtreibende Schiff mitten auf dem Meer.

Während Benny sich mutig ins Wasser begibt, wird das Wasserflugzeug von einem sechs Meter langen Weißen Hai angegriffen und sinkt. Die Insassen schaffen es, sich auf ein Rettungsboot zu flüchten. Doch nun haben sie ernste Probleme: Der nächste Streifen Land ist mehrerer Kilometer entfernt, sie haben kaum noch Proviant und es wird bald Nacht.  

Dennoch versucht die Gruppe durch abwechselndes Paddeln sich irgendwie aus der misslichen Lage zu befreien. Aber mit dem immer knapper werdenden Vorrat und dem steigenden Stresslevel verschlechtert sich die Stimmung zusehends. Und als wäre das noch nicht genug, umkreist ein Hai wieder und wieder das nicht allzu stabile Boot. Die Nerven liegen blank …

Great White Trailer

Ist Great White zu realitätsfern?

Great White beginnt mit idyllischen Reiseaufnahmen, bevor ein Großteil der Handlung auf offener See spielt und sich teils sogar zu einem kleinen Kammerspiel entwickelt. Den Schauspielern nimmt man dabei durchgehend ihre Angst und ihren Stress ab, obwohl eine der Figuren vielleicht etwas zu viel herumschreit. 

Der große Weiße Hai ist relativ selten wirklich zu sehen. Meist ragt nur die Rückenflosse aus dem Wasser oder der Kopf des Tieres schnellt nach oben. Bei einem Angriff ist er sogar gar nicht zu sehen, wobei es dem Film damit einen gewissen Reiz verleiht. Ist der Hai unter Wasser mal ganz zu sehen, zeigt sich das doch allzu schmale Budget des Films und fast wünscht man sich eher reingeschnitten Aufnahmen aus einem Dokumentarfilm. Dafür kann der Film mit Aufnahmen aus der Vogelperspektive einige schöne Bilder präsentieren.

Drei Personen in einem Rettungsboot
Charlie und Benny versuchen die Gruppe Richtung Küste zu bringen. © EuroVideo Medien 

Die Story an sich ist leider nicht weltbewegend, zumal schon recht früh klar ist, wen der Hai vermutlich nicht erwischt. Doch eine weltbewegende Geschichte brauchen die meisten Tierhorrorfilme ohnehin nicht. Genauso wenig muss der Film mega realistisch sein. So werden Kenner von Jaw einige Eigenheiten an dem Hai erkennen, die sich schon damals in den Klassiker geschlichen haben, und nicht unbedingt dem Verhalten des Tieres entsprechen. Dennoch muss man auch hinzufügen, dass Forscher den Hai noch lange nicht zur Gänze ergründet haben. Daher ist nicht auszuschließen, dass dieser einem Gummiboot so lange folgt. Und ob es überhaupt durchgehend ein und derselbe Hai ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. 

Das Finale hätte für mein Empfinden ruhig weniger auf Action getrimmt sein müssen, aber offensichtlich sollten die Protagonisten noch unbedingt heldenhafte Momente haben dürfen. 

Fazit

Great White ist kein Haifilm, der sich mit The Reef oder anderen erfolgreichen Genre-Vertretern wirklich messen kann. Dafür geht dem Streifen doch an einigen Stellen zu sehr die Puste aus. Dennoch ist es ein sehr unterhaltsamer Haifilm, der Fans von Tierhorrorfilmen definitiv gefallen kann.

Und wie immer gilt natürlich: Genießt das Filmmonster, aber denkt danach daran, dass Haie natürlich nicht so sind. Wer sich über Haie informieren möchte oder zu deren Artenschutz beitragen möchte, kann sich bei Sharkprojekt informieren.

Filmtitel: Great White – Hol tief Luft
Regisseure: Martin Wilson
Erscheinungsjahr: 2021 
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Spieldauer: 91 Minuten 

Das Beitragsbild ist ein Ausschnitt vom deutschen DVD-Cover. Die Bildrechte besitzt EuroVideo Medien.

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