Eine schwangere Frau liegt am Boden. An der Decke hängt ein dämonisches Wesen und greift nach der Frau.
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American Horror Story — Rezension und Ausblick

Am 29. November 2020 ist es endlich soweit: die neunte Staffel von American Horror Story startet auf Netflix. Worum es in den ersten acht Staffeln geht und was diese Horrorserie so erfolgreich macht, möchten wir für euch in diesem Artikel beleuchten.

Die US-amerikanische Horror-Fernsehserie, die auf einer Idee von Ryan Murphy und Brad Falchuk basiert, wird in Deutschland seit dem 9. November 2011 auf dem Pay-TV-Sender FOX ausgestrahlt. Zwei Jahre später fand die Serie ihren Weg auch ins Free-TV und erreichte nochmal ein größeres Publikum. In Amerika wird die Serie ebenfalls seit 2011 bei FX ausgestrahlt.

Bei American Horror Story handelt es sich wie bei Slasher um eine Anthologie-Serie. Jede Staffel erzählt eine neue Geschichte, die jedoch auf dieselben Schauspieler*innen setzt. Spätere Staffeln von American Horror Story überschneiden sich jedoch hin und wieder, wodurch einige der Künstler*innen zeitweilig mehrere Rollen gleichzeitig spielen.

Murder House

In der ersten Staffel zieht die Familie Harmon, bestehend aus Vivien Harmon (Connie Britton), ihrem Ehemann Ben (Dylan McDermott) und ihrer gemeinsamen Tochter Violet (Taissa Farmiga), nach Los Angeles. Das alte Haus hat es insbesondere der Teenager-Tochter angetan. Und so fällt den Dreien gar nicht auf, wie erleichtert die Maklerin ist, als die Familie die Immobilie tatsächlich kauft. Natürlich verschweigt die geschäftstüchtige Frau, dass das Haus eine dunkle Vergangenheit hat und womöglich mehr als nur einen Geist beherbergt. Während Ben Harmon sich auf seine kleine Praxis, die er in dem Haus eingerichtet hat, konzentriert, treffen insbesondere die beiden Frauen immer wieder auf fragliche Gestalten und machen schon bald Bekanntschaft mit dem Grausamsten von ihnen, dem Rubber Man. 

Asylum

Die zweite Staffel spielt im Jahr 1964 und Kit Walker (Evan Peters) wird – nachdem er nach dem Verschwinden seiner Frau steif und fest behauptet, sie sei von Aliens entführt worden – nach Briarcliff eingewiesen. Er wird verdächtigt, der berühmte und gefürchtete Bloody Face Mörder zu sein. Lana Winters (Sarah Paulson), eine engagierte Journalistin, bricht in Briarcliff ein, um ein Exklusiv-Interview zu erhalten, doch sie hat nicht mit der strengen Leiterin der Klinik, Schwester Jude (Jessica Lange), gerechnet. Plötzlich findet sich Lana selbst als Insassin in Briarcliff. Obwohl Lana in der Anstalt auch neue Freunde wie Kit findet, muss sie erkennen, dass Schwester Jude nicht die einzige Gefahr in dem alten Gemäuer ist. Schließlich ist auch Dr. Arden (James Cromwell) dort beschäftigt, der sich an grausamen Menschenexperimente versucht. Und schon bald wandelt der Teufel selbst durch die Gänge und spielt mit Insassen und Personal gleichermaßen sein grausames Spiel. 

Coven

Als die junge Zoe (Taissa Farmiga) das erste Mal mit ihrem Freund schlafen will, stirbt dieser an einer Hirnblutung. Sie muss erkennen, dass sie eine Hexe ist und ihre Familie von den Hexen aus Salem abstammt. Hexenprozesse haben dort vor 300 Jahren das Land erschüttert. Um sich zu schützen, haben die Hexen in New Orleans einen Zirkel gegründet, um die jungen Hexen in der Geschichte ihrer Vorfahren zu unterrichten und ihnen beizubringen sich selbst zu schützen. Auch Zoe wird nun in den Hexenzirkel aufgenommen und trifft auf die letzten Jung-Hexen: die selbstbezogene, telekinetisch begabte Schauspielerin Madison (Emma Roberts), die selbstbewusste, menschliche Voodoo-Puppe Queenie (Gabourey Sidibe) und die etwas naive, hellsichtige Nan (Jamie Brewer). Cordelia (Sarah Paulson), die die Kinder unterrichten soll, erklärt Zoe, dass der Zirkel ohne eine neue Oberste immer mehr an Kraft verliert. Doch die Oberste des Zirkels, Cordelias Mutter Fiona (Jessica Lange) ist von dem Wunsch nach ewiger Jugend und Schönheit geblendet und geht bei dem Versuch, das Erstarken einer neuen Obersten zu verhindern, über Leichen.

Freak Show

Die vierte Staffel spielt in einer Freakshow in den USA im Jahr 1952. Haupthandlungsort ist die Stadt Jupiter im Bundesstaat Florida. Elsa Mars (Jessica Lange), die Betreiberin der Show, kämpft mit ihren „Monstern“ gegen das Aussterben ihres Gewerbes. Als die siamesischen Zwillinge Bette und Dot Tattler (Sarah Paulson) entdeckt werden, wittert sie ihre Chance, der Show mit den Zwillingen als Hauptattraktion wieder zu Erfolg zu verhelfen. Doch als in der Stadt einige Morde geschehen, sind die Mitglieder der Freakshow natürlich die Hauptverdächtigen. Neben den Horror-Elementen und Konflikten untereinander dreht sich ein großer Teil der Handlung um die Diskriminierung der „Freaks“ durch die Öffentlichkeit und um die Vergangenheit der Hauptfiguren.

Hotel

Die fünfte Staffel spielt im Jahr 2015 in Los Angeles, Kalifornien, im fiktiven Hotel Cortez. Detective John Lowe (Wes Bentley) versucht, in dem verfluchten Hotel einem Serienmörder auf die Schliche zu kommen, der – von den 10 Geboten inspiriert – mordet. Dabei gerät er unter anderem in die Fänge der Countess (Lady Gaga), welche zusammen mit ihrem Liebhaber Donovan (Matt Bomer) ein blutiges Geheimnis birgt. Bei seinen Nachforschungen findet John außerdem heraus, dass das Hotel von James Patrick March (Evan Peters) 1926 errichtet wurde, um darin kaltblütig Gäste zu foltern und zu töten. Außerdem findet er Hinweise darauf, dass sein seit 5 Jahren verschwundener Sohn Holden (Lennon Henry) noch am Leben sein könnte.

Roanoke

Die sechste Staffel präsentiert sich als fiktive Dokumentation “My Roanoke Nightmare” und erzählt die Geschichte von Matt und Shelby Miller. Während Lily Rabe besagte Shelby Miller und André Holland eben Matt Miller in den Interviewaufnahmen darstellen, werden ihre Erzählungen in nachgestellten Szenen visualisiert, wobei Shelby wiederum von Audrey Tindall (Sarah Paulson) und Matt von Dominic Banks (Cuba Gooding Jr.) verkörpert werden: Das junge Paar zieht nach einem schrecklichen Vorfall in Los Angeles in ein Haus in North Carolina. Merkwürdige Dinge passieren kurz nach ihrem Umzug. Shelby wird im Whirlpool fast ertränkt, Matt findet den verwesten Körper eines toten Schweins vor der Tür des Hauses. Erst denken die beiden, dass die Polk Familie, die auch hinter dem Haus her war, hinter den Ereignissen steckt. Doch als ihnen keiner Helfen will, zieht Matts Schwester, eine Ex-Polizistin, die in den Interviewaufnahmen von Adina Porter und in den nachgestellten Szenen von Monet Tumissee (Angela Bassett) verkörpert wird, zu dem Paar. An einigen Tagen ist so auch die kleine Flora mit im Haus, um Zeit mit ihrer Mutter zu verbringen. Doch als das Kind verschwindet, muss die Familie erkennen, dass alle Vorkommnisse mit  der verschwundenen Roanoke-Kolonie zusammenhängen und diese nicht gewillt ist, jemanden auf ihrem Land zu dulden.

Cult

Die Handlung von Cult beginnt mit dem Wahlsieg Donald Trumps im November 2016 und spielt im fiktiven Vorort Brookfield Heights in Michigan. Ally (Sarah Paulson) und Ivy Mayfair-Richards (Alison Pill) sind ein verheiratetes Paar mit einem gemeinsamen Sohn namens Oz. Ally leidet an mehreren Phobien, welche sich, nachdem Donald Trump die US-Wahlen gewonnen hat, nur noch verschlimmern. Sie spricht oft mit ihrem Psychiater Dr. Rudy Vincent (Cheyenne Jackson), dessen manipulativer Bruder, Kai Anderson (Evan Peters), einen Kult aus Menschen, die unzufrieden mit dem politischen Klima sind, formt.

Apocalypse

In der achten Staffel spielt die Handlung in der nahen Zukunft, in der eine nukleare Katastrophe die Erde in einen postapokalyptischen Schauplatz verwandelt hat. Ein paar Leute konnten jedoch unbeschadet dem Ende der Welt entkommen, indem sie von einer Organisation namens The Cooperative aufgrund ihres besonderen Erbguts in Sicherheit gebracht wurden. Zwei von ihnen, Timothy (Kyle Allen) und Emily (Ashley Santos), werden in einem Untergrund-Bunker namens Outpost 3 untergebracht, der von Ms. Venable (Sarah Paulson) und ihrer rechten Hand Ms. Mead (Kathy Bates) geleitet wird. Im Verlauf der Handlung entpuppt sich die achte Staffel als Crossover aus Staffel 1 und Staffel 3. 

Warum ist American Horror Story so erfolgreich?

Horrorserien sind schwer umzusetzen. Die Spannung durchgehend aufrecht zu halten, fällt bereits einigen Filmen mit einer Laufzeit von 90 Minuten schwer. Durch das Anthologie-Prinzip hat die Serie jedoch den Vorteil, dass jede Geschichte einen fest abgesteckten Rahmen bekommt. Die Story wird nur soweit erzählt, wie sie erzählt werden muss, ohne dabei künstlich in die Länge gezogen zu werden. Außerdem werden durch die verschiedenen Thematiken unterschiedliche Vorlieben von Zuschauer*innen angesprochen. 

Durch die Mischung aus relativ festem Cast und schauspielerischen Neuzugängen über die einzelnen Staffeln hinweg bedient American Horror Story trotz der unterschiedlichen Geschichten das Bedürfnis, bestimmte oder vielleicht sogar lieb gewonne Schauspieler*innen wieder zu sehen. Dabei zeigen viele Schauspieler*innen eine extrem starke Vielfältigkeit wie beispielsweise Evan Peters, während bei anderen Künstler*innen ganz klar ist, welche Rolle sie spielen werden. Aber auch diese können immer wieder überraschen, denn American Horror Story legt einen hohen Wert auf Charaktere mit Charakter. So hat wirklich jede Figur ihre Schattenseiten, darf aber auch mit guten Momenten glänzen.

Auch Geschichtsfans kommen bei der Serie auf ihre Kosten. So basieren einige Charaktere auf Personen, die tatsächlich existieren bzw. existiert haben und auch historische Ereignisse und Legenden werden immer wieder mit einbezogen.

Außerdem hat die Serie ihren ganz eigenen ästhetischen Stil, der sich vom Marketing bis zum Abspann durchzieht. Dieser Stil sorgt natürlich für einen Wiedererkennungswert.

Das erwartet uns

In American Horror Story Staffel 9 bedient die übergeordnete Thematik der guten alten „Summer Camp Slasher“. 1970: Im Feriencamp Camp Redwood sind drei Betreuer gerade miteinander intim, als ein Unbekannter die Hütte, in der auch mehrere Jugendliche schlafen, betritt. Er tötet jeden der Anwesenden, ihre Leichen verstreut er über die ganze Hütte. 14 Jahre später, im Jahr 1984, treffen Montana Duke (Billie Lourd), Ray Powell (DeRon Horton), Chet Clancy (Gus Kenworthy)  und Brooke Thompson (Emma Roberts) in einem Aerobicstudio, in dem Xavier Plympton (Cody Fern) einen Kurs leitet, aufeinander. Xavier lädt die Gruppe ins Camp Redwood ein, wo er den Sommer über als Betreuer arbeiten will. Er erhofft sich dadurch, einen Abstand zu Los Angeles und dem dort zur Zeit wütenden Serienmörder Richard Ramirez alias Nightstalker zu gewinnen. Doch bereits die Reise ins Camp verläuft für die Gruppe nicht gerade angenehm.

Erstmals werden Sarah Paulson und Evan Peters keinen Auftritt in einer Staffel haben und mit neun Folgen gehört Staffel 9 zu den kürzeren Geschichten. Auf FOX lief die Serie bereits im Jahr 2019, sodass wir euch ohne schlechtes Gewissen auch die neunte Staffel empfehlen können. 

Übrigens ist bereits eine zehnte Staffel angekündigt.

Alle Bildrechte liegen bei ©FX.

2 Kommentare zu „American Horror Story — Rezension und Ausblick“

  1. Pingback: American Horror Story: 1984 (Rezension)

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